Über mich:

Ich betreibe eine kleine aber ambitionierte Hobbyimkerei in Neustadt a.d. Weinstrasse mit derzeit 60 Wirtschaftsvölkern nach dem Standard von Bioland.

 

Neben meinen Standorten am und im Pfälzer Wald wandere ich mit meinen Bienen auch in der Südpfalz um verschiedene Sortenhonige ernten zu können.

 

Neben der Faszination für unsere Natur und insbesondere den Bienen liegt mir eine möglichst artgerechte und ökologische Imkerei sehr am Herzen.  


Geschichte meiner Imkerei:

2013

Mein Interesse an Bienen und der Imkerei wird geweckt.

Ich schließe mich dem Imkerverein Neustadt an und nehme an den Anfängerschulungen teil.

 


2014

Erwerb von 4 Bienenvölkern welche ich am Vereinsbienenstand bewirtschafte.

Erste Honigernte (Kastanienhonig) und eigene Vermehrung der Völker.

 


2015

Erste Wanderung mit den Bienen in Raps und Akazie.

Erweiterung und Ausrichtung auf eine ökologische Imkerei.

 


2016

Teilnahme am Bioland Einführungskurs Imkerei in Fulda.

Beitritt zu Bioland und Beginn der 1 jährigen Umstellungsphase auf Bioland.

Erstinspektion durch ABCERT.

Besuch der "Seeley Tagung" von Mellifera e.V. in Rosenfeld.

 


2017

Meine regionale Verbundenheit unterstreiche ich mit dem Betritt zum Biosphärenreservat Pfälzerwald Nordvogesen und Verleihung des Status Partnerbetrieb. 

Erfolgreicher Abschluss der Umstellung auf Bioland und Erhalt der BIO (Art. 29 1 EU-Verordn. 834/2007) und BIOLAND Zertifizierung.

Beginn der Umstellung von Zander auf Zadant.

 


2018

Teilnahme an mehreren Bioland Imker Frühjahrstagungen, Erfahrungsbreicht "Mein Einstieg als Bioland Imker" beim bundesweiten Einsteigerseminar für Bioland Neuimker in Neuenstein Aua

Erweiterung meiner Imkerei durch den Zukauf von 20 Wirtschaftvölkern vom Bioland Kollegen Thomas Rabold von der Imkerei Bienengarten. Hier bei youtube.

1 Woche "Praktikum" bei Bioland Berufsimker Raphael Buck in der Goldstück Imkerei. Dabei konnte ich einiges vom Profi über den Umgang mit meinen Bienen lernen und viele Anregungen mitnehmen. Herzlichen Dank Raphael!

Beim Schleudertag im Haus der Nachhaltigkeit zeigte ich den Besuchern wie der Honig aus der Wabe in das Glas kommt. 

Erstmalig konnte ich Pfälzer Buchweizenhonig ernten. Auf Grund der Trockenheit im Hochsommer aber nur eine kleine Menge, welche schon nach kurzer Zeit ausverkauft war.

Ich werde Mitglied beim Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund e.V. DBIB

Gründung der Bioland Fachgruppe Imker Rheinland Pfalz / Saarland und erstmalige Teilnahme an der BDV.

Erfolgreiche Bio und Bioland Re-Zertifizierung.

Erfolgreiche Re-Zertifizierung als Partnerbetrieb des Biosphärenreservat Pfälzerwald Nordvogesen.


2019

Referent beim Bioland Einsteigerseminar in Bad Boll und Bad Hersfeld.

Teilnahme beim Intensivkurs in Celle der Armbruster Imkerschule

Erweiterung der Technik in meiner Imkerei: u.a. grössere Schleuder und Rührwerk

Schleudertag im Haus der Nachhaltigkeit.

Erstmal sammele ich Blütenpollen von meinen Bienenvölkern und erweitere mein Produktangebot um Blütenpollen aus Neustadt.

Wahl in den Vorstand von Bioland Rheinland-Pfalz/Saarland 

 


2020

Eröffnung meines Online Shops als Folge der Corona Krise, da alle Frühlings- und Bauernmärkte abgesagt wurden. 

Abermals Referent bei den Bioland Einsteigerseminaren. 

Ich werde Mitglied bei Culinary Heritage Pfalz und unterstreiche damit noch mal meine regionale Ausrichtung.

Wiederwahl zum Gruppensprecher der Bioland Fachgruppe Imker Rheinland-Pfalz/Saarland.

Ausweitung meiner Verkaufsstellen.

Ab November regelmäßiger Besuch des Wochenmarktes in Haßloch.

Wahl zum stlv. Revisor für Bioland.


2021

Wegen Corona fanden im Jahr 2021 so gut wie keine Märkt statt.

Im Jahr 2021 konnte witterungsbedingt  vor allem im Südwesten nur etwa 30 % der üblichen Honigmenge geerntet werden.


2022

 Durch den sehr warmen und sonnreichen März 2022 entwickelten sich die Völker prächtig.

Am 3.4.2022 findet der erste "reguläre" Markt in Neustadt wieder statt.

Die Ernte an Frühjahrsblütenhonig und Raps war gut bis sehr gut.

Der Früh-Sommer war von eine langen trockenen Periode geprägt, so dass insbesondere die Edelkastanie nur eine sehr bescheidene Ernte liefert.


2023

Das Frühjahr startete mit einer langen kalten und nassen Periode, so dass die Obstblütenernte quasi ausgefallen ist. Die Völker haben sich prächtig entwickelt, allerdings war an manchen Standorten die Futterversorgung knapp. Daher haben einige Völkern Futterwaben erhalten um die Futterversorgung sicher zu stellen.

Auf Grund der Witterungsentwicklung und der Volksstärke ist der Schwarmtrieb 2023 stark ausgeprägt.  

 

 

 


Betriebsweise

Die Grundlagen des Imkerns erlernte ich im Imkerverein Neustadt im wesentlichen von unserem Vorsitzenden Berthold Heil und meiner Imkerpatin Monika Brechtel. Auch wenn ich inzwischen als erster Imker im Verein biozertifiziert bin, arbeite ich mit beiden weiter sehr eng zusammen und auf Grund ihrer langjährigen Erfahrung sind sie mir ein ständiger Ratgeber und kompetenter Diskussionspartner in allen Belangen meines Handels mit den Bienen.


Tierethik

Neben der Herstellung eines hochwertigen Produktes ist mir eine möglichst nachhaltige, naturnahe und bienengerechte Betriebsweise sehr wichtig. Denn neben den äußeren Einflüssen hängt die Gesundheit der Bienenvölker zu einem beträchtlichen Teil auch von der imkerlichen Praxis ab.

 

Mein Leitgedanke stammt daher von Berry Wendell und Tom Seeley (sinngemäß): 
Woher können wir wissen, wie wir mit unseren Bienen umgehen sollten, ohne zu wissen, was die Bienen ohne uns Imker machen würden. (We cannot know what we are doing until we know what nature would be doing if we were doing nothing)

 

Der Versuch das Wesen des Bienenvolkes besser zu verstehen und mein Handeln danach auszurichten erfordert ein kontinuierliches Lernen und kritisches Hinterfragen und Anpassen der eigenen Betriebsweise. Der eigene Aufwand und die Maximierung des Ertrages müssen daher dem Bienenwohl untergeordnet werden auch wenn ich in der täglichen Praxis den einen oder anderen Kompromiss eingehen muss.


Meine Bienen

Meine Bienenvölker sollen aus einer lokalen und möglichst auf die hiesigen Verhältnisse angepassten Bienenrasse bestehen. Ich bezeichne diese als eine Art „lokale Landbiene“ ohne die Selektion bestimmter Rassenmerkmale.

 

Bei der Vermehrung versuche ich den eigenen Schwarmtrieb der Bienenvölker zu nutzen, beispielsweise durch Schwarmvorwegnahme oder Brutableger. Die Jungköniginnen lasse ich durch regionale Drohnen begatten (sogen. Standbegattung). Ich verzichte auf Belegstellen oder gar künstliche Besamung, was aus züchterischer Sicht nicht optimal ist, aber ich hoffe damit lokal vorteilhafte Merkmale im Erbmaterial meiner Völker zu stärken.


Standorte

Die Standorte meiner Bienenvölker suche ich nach einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Nektar- und Pollenangebot von Wildpflanzen oder möglichst biologischen Kulturen aus. Der intensive Wein- und Gemüseanbau um Neustadt stellt hier sicherlich eine Herausforderung dar. Von daher liegen meine Standorte und Wandergebiete im Umkreis von ca. 50 km um Neustadt.

 

Die Bienendichte begrenze ich auf ca. 15 Völker je Standort. Auch wenn eine Einzelaufstellung der Völker noch vorteilhafter wäre halte ich dies für einen noch handhabbaren Kompromiss.

 

2 meiner Bienenvölker stehen in Johanniskreuz direkt am Haus der Nachhaltigkeit. Hier können die Besucher durch eine Glasscheibe geschützt die Bienen bei ihrer Arbeit beobachten.


Beuten

Meine Beuten bestehen aus unbehandeltem Holz und ich verzichte komplett auf einen Anstrich oder Imprägnierung um eine mögliche Belastung der Bienen oder Verunreinigung des Honigs auszuschließen.

 

Gestartet bin ich im klassischen Zandermaß mit 2 Brutzargen und dem sogenannten geteilten Brutraum. Inzwischen bin ich allerdings davon überzeugt, dass der ungeteilte Brutraum eher dem Aufbau einer Bienenwohnung in der Natur entspricht. Von daher habe ich 2017 damit begonnen meine Bruträume von Zander auf Zadant umzustellen.

 

Für die Honigernte setzt ich sowohl Absperrgitter als auch eine Bienenflucht ein. Mit dem Absperrgitter wird verhindert, dass im Honigraum Brut angelegt wird und damit die Reinheit des Honigs sichergestellt. Der Einsatz der Bienenflucht ist zwar ein arbeitsintensives aber sehr bienenschonendes Verfahren für die Honigernte.


Varroabehandlung

Die Varroamilbe (Varroa destructor) ist ein Parasit der Honigbiene welcher vor rund 40 Jahren aus Asien nach Europa eingeschleppt wurde. Auf Grund der rasanten Ausbreitung des Schädlings sind inzwischen so gut wie alle Bienenvölker in Deutschland und Europa davon betroffen.

 

Die europäische Honigbiene (Apis mellifera) hat noch kein ausgeprägtes Abwehrverhalten gegenüber der Milbe entwickelt, so dass eine Unterstützung durch den Imker unbedingt erforderlich ist. Unterbleibt dies endet dies mittelfristig i.d.R. mit einem Totalverlust des Bienenvolkes (Colony Collapse Disorder).

 

Die Varroamilbe vermehrt sich in der verdeckelten Brut. Die Milbe schwächt und schädigt die heranwachsenden Jungbienen und ist zusätzlich auch ein Überträger von verschiedenen Viren. (verschiedene Bienen Paralyse Viren oder Flügel Deformations Virus).

 

Zur Behandlung gegen die Varroamilbe setzte ich nur natürliche Säuren (Milch-, Ameisen- und Oxalsäure) und biotechnische Verfahren wie Entnahme der Drohnenbrut und die totale Brutentnahme ein.


Wachs

Im Rahmen der 1 jährigen Umstellung auf Bioland wurde 2016 das komplette Wachs in meinen Bienenvölkern durch ökologisches Wachs ausgetauscht oder durch die Bienenvölker selbst erzeugtes Neuwachs ersetzt.

 

Inzwischen habe ich meinen eigenen internen offenen Wachskreislauf etabliert. Bauhilfen in Form von Mittelwänden stelle ich selbst ausschließlich aus eigenem Neuwachs (Deckelwachs oder Naturbau) her.

 

Der natürliche Bautrieb der Bienen wird durch die Förderung von Naturbau unterstützt. So lasse ich alle Waben im Honigraum durch die Bienen komplett ohne Bauhilfen ausbauen. Vom Naturbau im Brutraum bin ich inzwischen wieder abgekommen, Ausnahme natürlich Drohnenrähmchen. Durch "wilden" Drohnenbau ist die Entnahme der Drohnenbrut nur schwer möglich.

 

In den letzten Jahren ist im Handel konventionelles Bienenwachs aufgetaucht welches u.a. mit Paraffin und anderen billigen Ersatzstoffen "gestreckt" wurde. Die führte bei den Völkern zu massiven Brutschädigungen in den Bienenvölkern. Dies zeigt wieder wie wichtig sauberes ökologisches Wachs und der "offene Wachskreislauf" von Bioland die Gesundheit der Bienenvölker unterstützt. Der Imker der einfach nur das billigste (Import-)Wachs einsetzt muss mit bösen Überraschungen rechnen.